Nicht im Namen des Teufels beginnen

Als Ludwig Hofacker im Jahre 1826 Pfarrer in Rielingshausen bei Marbach wurde, fand er dort die Unsitte vor, dass die Hochzeitsgesellschaft gleich vor der Kirchentür von der Tanzmusik in Empfang genommen und zum Wirtshaus geleitet wurde. Wie nun wieder einmal eine Trauung stattfinden sollte, beschied er vorher den Hochzeitsvater zu sich und bat ihn dringend um Abstellung der unchristlichen Sitte. Als aber dieser nicht darauf einging, sagte er kurz und ernst: "Gut, tut Ihr, was Ihr wollt, so werde ich tun, was ich muss." Bei seiner Hochzeitspredigt nahm er dann die zwei Teile: 1. was es heiße, seinen Ehestand im Namen Jesu und 2. im Namen des Teufels beginnen, und das führte er mit solch erschütterndem Ernst aus, dass während der Rede einer der Brautväter sich hinaus schlich und die draußen harrenden Musikanten abbestellte.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1378
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