Nicht durch Lesen, durch Glauben wird man errettet
C. H. Spurgeon (1834-1892) predigte: Gesetzt, ein Arzt behandelt einen Kranken und sagt zu ihm: »Sie müssen morgens ein Bad nehmen; es wird Ihnen sehr gut tun.« Aber der Mann nimmt am Morgen eine Tasse Tee statt des Bades und sagt: »Das wird ohne Zweifel ebenso gut sein.« Was sagt sein Arzt, wenn er sich erkundigt: »Befolgten Sie meine Anweisung?« - »Nein, das tat ich nicht.« - »Dann erwarten Sie natürlich nicht, dass meine Besuche Ihnen etwas nützen werden, da Sie meine Anweisungen nicht beachten.« So sagen wir in der Tat zu Jesus Christus, wenn wir unsere Seele erforschen:
»Herr, du heißt mich dir vertrauen, aber ich will lieber etwas anderes tun! Herr, ich möchte ein schreckliches Sündengefühl haben. Ich möchte eine rechte Angst vor der Hölle empfinden. Ich möchte erschreckt und trostlos sein!« Ja, ihr wollt alles, nur das nicht, was Christus euch vorschreibt, dass ihr ihm einfach trauen sollt. Ob ihr fühlt oder nicht fühlt, werft euch auf ihn, dass er euch rette, und er allein.
»Aber Sie wollen doch nicht sagen, dass Sie gegen Beten und Lesen guter Bücher usw. sind?« Kein einziges Wort sage ich gegen eins dieser Dinge, so wenig wie ich, wenn ich der oben erwähnte Arzt wäre, etwas dagegen haben würde, dass der Mann seine Tasse Tee trinkt. Lasst ihn seinen Tee trinken, aber nicht anstelle des vorgeschriebenen Bades. So lasst den Mann beten, je mehr, desto besser! Lasst den Mann in der Schrift forschen, aber denkt daran, dass, wenn dies an die Stelle des einfachen Glaubens an Christus gesetzt wird, die Seele verloren gehen wird. Hütet euch, dass der Herr nicht von etlichen unter euch sage: »Ihr suchet in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; aber ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben hättet« (Joh. 5,39).
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