Nicht äußerliches, sondern innerliches Werk!

C. H. Spurgeon:
Ein Neger, welcher längere Zeit hindurch einen Gottesdienst besuchte, hatte die Idee in sich aufgenommen - und es war eine sehr natürliche - dass er gerettet sei, weil er getauft worden war. Es war eine Anbetungsstätte, da man die kleinen Kinder lehrt, zu sagen: "In meiner Taufe bin ich zu einem Glied Christi, zu einem Kind Gottes und zum Erben des Himmelreichs gemacht worden." Weil dies nur der Katechismus - nicht die Bibel - lehrt, so sagte er sich: "Es ist doch ganz einfach und klar - ich bin gerettet, weil ich getauft worden bin; das hat mich zu einem Kinde Gottes gemacht." Der liebe Mann nun, der da suchte, ihn eines Bessern zu belehren, konnte kein besseres Bild finden, das für sein Verständnis passen war, als dass er ihm eine große Tintenflasche zeigte. "Nun sieh", sagte er, "ich will sie waschen", und er wusch die Tintenflasche nach außen ganz rein und gab sie dem Neger, dass er daraus trinke, denn sie sei reingewaschen. "Nein", sagte der Neger, "sie ist ja ganz schwarz und deshalb doch nicht rein, weil Sie sie auswendig gewaschen haben!" "So", sagte der andre, "ganz so ist es auch mit dir. Alles, was dieses Wasser auszurichten vermag, alles, was die Taufe bei dir ausrichten konnte, war, dich nach außen hin zu waschen, aber das hat dich nicht rein gemacht, denn das Schwarze ist bei dir innwendig." Das Werk der Gnade ist nicht darauf gerichtet, das Äußere zu waschen, nicht euch durch Zeremonien hindurchzuführen, sondern das Inwendige, das Herz zu reinigen und die Seele zu erneuern und dies ist das einzige Heil, das einen Menschen je in den Himmel bringen kann.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 200
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