Nein, ich will Dir mein Herz nicht geben!

Ein Mann in Launceston (Tasmanien) ging den sogenannten Kataraktberg hinauf, als er von oben her eine Stimme seinen Namen und die Worte rufen hörte: "Gib Mir dein Herz!" Er blickte nach oben und überall um sich herum, doch war niemand in der Nähe. Dann ging er weiter bergaufwärts, als er wieder dieselben Worte hörte: "Gardiner, Gardiner, gib Mir dein Herz!" - "Da," sagte der Mann, "wusste ich, dass Gott mich rief. Ich blieb stehen, blickte nach oben und antwortete frech: 'Nein, Gott, ich will Dir mein Herz jetzt noch nicht geben!'"
Er ging weiter und gelangte an eine elende Hütte, die er mit einem Kollegen bewohnte. Zu seinem Staunen hörte er von draußen Geldgeklirr und erblickte durch einen Fensterspalt seinen Kollegen, der sein Geld, eine Menge Goldstücke, zählte. Alsbald bemächtigte sich seiner der Geist der Habsucht. Er wollte das Geld haben. Tagelang quälte ihn dieser Gedanke, bis er eine geeignete Gelegenheit ergriff, seinen Kollegen ermordete und dessen Geld raubte. In der Nacht begrub er die Leiche. Jedoch warf er aus Furcht vor Entdeckung nach einiger Zeit den Leichnam in einen nahen Fluss. Dort fand man die Leiche. Man schöpfte Verdacht, Gardiner wurde verhaftet und - da seine Schuld sich herausstellte - zum Tode verurteilt. Ein Mann Gottes besuchte ihn im Kerker am Abend vor seiner Hinrichtung. Mitten in der Nacht warf sich Gardiner auf den Boden der Zelle und brach in bittere Tränen und Klagen aus. Als der Mann Gottes, Mr. Edward Reed, des bekannten Dr. Grattan Guinneß Schwiegervater, ihn zu trösten versuchte, rief Gardiner aus: "O, mein Herr, denken Sie nicht, dass mir das Ding dort draußen (der Galgen) Schmerz macht, sondern dass ich morgen früh um 8 Uhr Gott begegnen muss, dem ich damals, als Er mich lockte, antwortete: 'Nein, ich will Dir mein Herz nicht geben!'"

Quelle: Der ewig reiche Gott, Dietrich Witt, Beispiel 1066
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