Mutig beim Essen beten
In Nagasaki in Japan war eine Schule, die von 150 Knaben besucht wurde. Einer der Schüler war ein Christ. Da er einen weiten Weg zur Schule hatte, brachte er sein Mittagsbrot mit und verzehrte es in der Pause. Eines Tages sahen seine Mitschüler, die ihn scharf beobachteten, wie er vor dem Essen die Hände zum Gebet faltete. Alsbald liefen sie zum Direktor und verklagten ihn, er habe gezaubert. Voller Schadenfreude standen sie im Kreise umher, als der Junge sich nun vor dem Lehrer verantworten musste. Der also Beschuldigte aber zeigte keine Spur von Furcht. Mit lauter Stimme erklärte er: "Ich bin ein Christ und habe Gott für mein Essen gedankt und ihn gebeten, es mir zu segnen." Gespannt wartete die Schar auf das Urteil des Direktors. Wer beschreibt ihr Erstaunen, als der Lehrer vor ihren Augen den kleinen Beter in seine Arme schloss und sagte: "Mein Junge, ich bin auch ein Christ. Aber ich wagte nicht, es die anderen merken zu lassen. Von heute an will ich mit Gottes Hilfe so leben, wie es einem Christen geziemt." Ist es nicht ein Jammer, dass der Mutigen so wenige sind?
© Alle Rechte vorbehalten