Mit der Sucht brechen
Ich habe, so erzählt Pastor Funcke, einen Mann gekannt, der ein so leidenschaftlicher Raucher war, dass er, sogar wenn er betete, immer von der Sehnsucht erfüllt war, den unentbehrlichen Genuss möglichst schnell wieder zu haben. So wurde sein Gebetsleben durch diese Sehnsucht verdorben. Da machte er kurzen Prozess und verschenkte all seinen Tabak und seine Rauchutensilien. Der Genuss war für ihn nicht mehr da.
Das war eine scharfe, aber notwendige Kur; wie scharf sie war, kann nur der ermessen, dem die Zigarre ein "Bedürfnis" geworden ist. Es ist dem Mann, von dem ich rede, auch sauer geworden. Aber ein höherer Friede war sein reicher Lohn. - So hat sich eine Dame den Besuch von Tee- und Kaffee-Gesellschaften vollständig versagt, weil sie trotz aller guten Vorsätze immer wieder dahin kam, dass sie über andere Leute in liebloser Weise redete und richtete. Und gibt es nicht auch in deinem Leben Dinge, die dir zum Bedürfnis geworden sind, deren du dich enthalten könntest und solltest?
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