Mensch - wie eine lästige Fliege in Gottes Augen
Wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal eine lästige Fliege erschlagen und sich dabei äußerst gerecht und selbstzufrieden gefühlt. - Nun, was sind wir vor Gott besser als eine lästige Fliege in unseren Augen? Durch unser ganzes Leben provozieren wir ständig Gottes Zorn. Wir geben Gott jeden Tag so viele Anlässe, uns im Zorn zu erschlagen. - Gott könnte es auch tun, das zeigt er uns immer wieder. Und wenn Gott das tun würde, wenn er uns alle einfach erschlagen würde so wie wir lästige Insekten erschlagen, dann wäre er nur gerecht!
Wenn wir die Dinge aus dieser Perspektive sehen, dann müssen wir mit Jeremia zugeben (Klgl. 3,22): "Gnadenbeweise des Herrn sind es, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende."
Wir müssen in die "Warum-Frage" eines Liederdichters einstimmen:
Warum bin ich noch immer hier, in Gottes Hand?
Warum ließ mich Gott wohl noch nicht fallen?
Nie in all den Jahren, seit er mich fand.
Hatte er nicht tausend Mal schon Grund gehabt,
mich im Zorn zu vernichten?
Ja, Gott hätte Tausende Male Grund gehabt, uns alle im Zorn zu vernichten. Erst recht uns Gläubige, die wir seine Gnade kennen gelernt haben und trotzdem so oft sündigen und ihm durch unseren schlechten Wandel Unehre bereiten. Aber Gott lässt noch Gnade vor Recht ergehen. In seiner Gnade und Liebe zu den Menschen hat er für uns Menschen einen Weg geschaffen, auf dem wir zu ihm kommen dürfen. Ist das nicht eine große Liebe?
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