Mein Portmonnee ist auch getauft worden!
Eine deutsche Frau bekehrt sich, worauf der Mann mit Zorn reagiert. "Ich werde dich erstechen, wenn ich nach Hause komme." Er schlug und quälte sie, trotzdem blieb sie treu. Die Brüder sprachen mit ihn, schließlich beruhigte er sich und kam sogar in die Versammlung. Nach einer Gebetsgemeinschaft auf den Knien, in der frei gebetet wurde, kam er regelmäßig. Der Mann veränderte sich, er fand Frieden und bekehrte sich. Dann sollte er getauft werden. Nach der evangelistischen Verkündigung stiegen die Täuflinge ins Wasser, er aber rannte ins Umkleidezelt zurück. Dann kam er wieder und wurde getauft. Der wohlhabende Mann lud die Brüder in sein Haus und dort gab er den Brüdern 300 Rubel. Das tat er auch am zweiten und am dritten Tag: "Kauft den armen Sarten Brot und dann predigt ihnen. Mit einem satten Magen kann man das Evangelium besser hören." Auf die erstaunte Frage der Brüder, wieso er so viel Geld gebe, antwortete er: "Mein Portmonnee ist auch getauft worden. Vor der Taufe bin ich nochmals ins Zelt gelaufen und habe mein Portmonnee genommen. Beim Umkleiden hat der Geist Gottes mich ermahnt, es zu tun. Ich aber habe mich mit meiner Frau und den Kindern gerechtfertigt und abgelehnt. Aber als ich ins Wasser stieg, ermahnte mich Gott noch eindringlicher. Jetzt oder nie."
Hermann Jantzen, "Im wilden Turkestan", S.92
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