Mangel an Stille und seine Folgen

Wann haben Sie Zeit zur Stille?... Nichts ist verhängnisvoller für unser inneres Leben und für unsere Wirksamkeit, als Mangel an Stille für stille Begegnungen mit Gott und Vertiefung in sein Wort. Wie viele Klagen hören wir über fruchtlosen Kampf mit der Sünde! Woher kommen diese Klagen? Ach, die Menschen nehmen sich keine Zeit für die Stille, die zum Ablegen des alten Menschen unentbehrlich ist. Wie soll ich von der in mir wohnenden Sünde frei werden, wenn ich keine Zeit habe, mein Elend gründlich durchzusprechen mit meinem Gott und mich vor ihm von Herzen zu demütigen? Wie soll ich zu einer inneren Reinigung kommen, wenn ich mir nicht Zeit nehme, im Heiligtum mit aufgedecktem Angesicht meinem Heiland ins Auge zu schauen? (2. Kor. 3,18.) Wie soll ich gereinigt werden in meiner Gedankenwelt, in meiner Phantasie von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, wenn ich keine Zeit habe, mich in die Gemeinschaft mit Gott zu versenken und meinen Willen stärken zu lassen im Heiligtum, damit ich zum Sieg über die Sünde komme? Mit diesen Fragen berühre ich einen der tiefsten Schäden unserer Tage. Die Menschen haben heutzutage für alles mögliche Zeit, für Rennen, Laufen und Reden; nur nicht für die Stille. Oh, mehr Stille, mehr Stille! Mehr Heiligtum und mehr Gotteskraft! 
Aus einem Brief von Elias Schrenk.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 2151
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