Luther über Freundschaft

Luther: Ein getreuer und guter Freund ist der köstlichste Schatz und Gut im ganzen Leben, nicht allein um gemeiner und leiblicher Gefahr und Not willen, darinnen ein Freund dem anderen Trost und Hilfe erzeigen kann, sondern auch um der geistigen Anfechtungen willen. Denn obwohl dein Herz vom Heiligen Geiste getröstet und gestärkt wird, so ist dir das doch auch ein großer Dienst und Trost, so du einen getreuen Freund hast, mit dem du von der Religion reden und seinen Trost hören kannst. Ich halte es für einen geringeren Schaden, all sein Gut verlieren, denn eines treuen Freundes beraubt werden. Wer einsam ist und niemand Bekannten um sich hat, dem tut die Einsamkeit wehe, und ob er wohl darwider sich ermuntern und Versehen kann. So wird es ihm doch sehr sauer und schwer, wenn er sie überwinden soll. Solches aber geht alles leichter zu, wo man einen Freund bei sich hat." 
Luther hat dies selber reichlich erfahren an seinem Freund Melanchthon.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 852
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