Luther: Lieber als sich selbst.
Von vorbildlicher Art war Luthers Ehe, an deren Führung auch die Feinde keinen ernstlichen Tadel finden konnten. Wiederholt äußerte Luther, er preise sich glücklich, dass ihm Gott an seiner Käthe eine für ihn so passende, bescheidene und kluge Ehefrau geschenkt habe, die es so fein verstehe, für seine Gesundheit zu sorgen, sich in seine Gemütsart zu schicken und seine Fehler und Gebrechen mit Sanftmut zu tragen. "Sie ist mir folgsam und in allen Dingen willfähig und, Gott sei Dank, mehr nütze, als ich zu hoffen gewagt hätte, so dass ich meine Armut nicht mit den Schätzen des Kaisers vertauschen möchte", schreibt er nach dem ersten Jahr seiner Ehe (1526). Und ein andermal sagt er in seinen Tischreden: "Die höchste Gabe und Gnade Gottes ist ein fromm und freundlich, gottesfürchtig und häuslich Eheweib. Gottlob, mir ist eine solche beschieden. Darum achte ich sie höher denn das Königreich Frankreich oder der Venediger Herrschaft. Ich habe meine Käthe lieb, ja ich habe sie lieber, denn ich mich selber habe. Das ist ja gewisslich wahr."
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