Liege still, wenn du geschoren wirst
C. H. Spurgeon:
Neulich ging ich, eine Freundin zu besuchen, welche viele Leiden zu erdulden hat. Ich fand sie ganz besonders ergeben und zufrieden, und als ich meine Freude darüber aussprach sagte sie: "Ich habe mich seit Jahren in der völligen Unterwerfung unter den göttlichen Willen geübt, und ich wurde dazu besonders durch eine Bemerkung veranlasst, die ich von Ihnen hörte." Ich fragte, was denn das für eine Bemerkung gewesen sei. Sie antwortete: "Nun, sie erzählten uns, dass sie ein Schaf unter den Händen seines Scherers beobachtet hätten, bei welchem der Scherer, obgleich er alle Wolle abschor, dem Schaf auch nicht ein einziges mal ins Fleisch schnitt, und sie sagten, der Grund davon sei, dass das Schaf vollkommen still gelegen hätte, und sie fügten dann hinzu: "Liege still, und der Scherer wird dich nicht schneiden; wenn du dich aber auflehnst unruhig bist und kämpfst dann wirst du nicht bloß geschoren, sondern dabei auch verwundet werden, da Gott doch tut, was er will." O, es ist etwas Seliges, unter der Hand des Scherers still, so still zu liegen, dass man nicht einmal blökt!"
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