Liebe bricht das Herz
C. H. Spurgeon:
Ich habe von jemand gehört, der ein sehr großer Sünder war und zu Christus bekehrt wurde. Vorher hatte er einen so steifen Nacken, dass er jeden von sich wies, der über seine Sünde und Bekehrung zu ihm reden wollte. Von religiösen Dingen mochte er nichts hören. Auf alle Annäherungsversuche antwortete er in der gröblichsten Weise. Aber eines Morgens fühlte sich einer seiner Nachbarn gedrungen, zu ihm zu gehen und zu ihm zu sagen: "Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich schon so früh störe; aber ich habe die ganze Nacht wach gelegen und musste immerfort an Sie denken und ich kann nicht ruhen, bis ich Ihnen etwas gesagt habe."
Er antwortete: "Warum beschäftigen sich denn Ihre Gedanken mit mir? Ich will das gar nicht."
"O", sagte der andre; "es machte mich so traurig, wenn ich daran dachte, dass Sie, wenn Sie sterben, ohne Hoffnung sterben."
Der bärenhafte Mann antwortete: "Kümmern Sie sich doch um Ihre Sachen, dann haben Sie genug zu tun."
"Aber", erwiderte der andre, "dies ist ja meine Sache. Es ist mir, als müsste mein Herz brechen, wenn ich Sie verloren gehen sehe."
Die ganze Antwort war: "Machen Sie, dass Sie fortkommen und belästigen Sie mich mit Ihren Gewinsel nicht wieder!"
Der Bruder kehrte weinend heim; aber er war es nicht allein, dem es so zu Mute war, als müsste ihm sein Herz brechen. Der bärbeißige Schmied verließ seine Schmiede und sagte zu seiner Frau: "Ich kann diesen frommen Brüdern sonst immer dienen; ich kümmere mich um deinen Prediger nicht im geringsten, aber dass dieser unser Nachbar hier gewesen ist und gesagt hat, dass ihm sein Herz brechen könnte, wenn ich nicht bekehrt werde - das schlägt mich so, dass ich es nicht sagen kann." Er war wirklich geschlagen. Er ging fortan, die Predigt des Wortes zu hören und wurde zu Jesus geführt.
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