Leid bei den Buschs
"Als wir heirateten, wünschten wir uns sechs Söhne und alle sollten Posaune spielen! Wir bekamen zwei Söhne und vier nette Töchter. Aber unsere Jungen haben wir nicht mehr. - Durch die schreckliche Krankheit 'plötzlicher Kindstod' wurde uns zunächst unser kleiner Liebling genommen. Der Kleine lag auf einmal leblos in seinem Bettchen. Mein Mann eilte - das bereits tote Kindchen in seinen Armen - ins nächste Krankenhaus. Man konnte nicht mehr helfen - tot! Aber wir hatten ja noch einen zweiten Sohn. Mit sechzehn Jahren musste er in den Krieg, an die Front. Er war Bluter. Als Familie standen wir zum Abschied am Essener Bahnhof. Wir ahnten damals: Unseren einzigen Jungen werden wir nie wiedersehen. Als die Todesnachricht dann wirklich eintraf, hat es uns hart getroffen. Wie unter einem Schock jagte mein Mann nach draußen. Freunde sagten ihm Trostworte, aber sie erreichten ihn nicht. Er wollte abends den Jugendlichen im 'Weigle-Haus' froh die Botschaft von Jesus sagen - und seine eigenen Jungen? - Schließlich schlug er das neue Testament auf, wo Jesus sagt: 'Meinen Frieden gebe ich Euch!' Das traf ihn. Dann hat er den Herrn Jesus Christus angerufen: 'Herr, ich will Dich jetzt nichts fragen, aber bitte, gib mir Deinen Frieden!' - Das Großartige geschah: Plötzlich bekam er den Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft. Noch am gleichen Abend konnte er im Jugendhaus anderen Jungen froh die Botschaft von Jesus Christus sagen. - Später bekannte er immer wieder: 'Ich bin in meinem Leben über dieses Leid nie hinweggekommen!' Ein Freund half ihm: 'Dann musst Du eben drunter bleiben.'"
Emma Busch, Ehefrau von Pfr. W. Busch
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