Leben nach der Bekehrung dem Astrologen verborgen

Ein vertrauenswürdiger Zeuge Jesu berichtet: Es war in einem Offiziersgefangenenlager auf afrikanischem Boden, und ich hatte mit Astrologie bisher nichts zu tun gehabt. So war ich ahnungslos, als ich von einem Schicksalsgenossen mit der Frage überrumpelt wurde: "Darf ich Ihnen Ihre Lebensgeschichte erzählen?"
"Sie mir? Das ist doch nicht möglich, Sie kennen mich ja gar nicht!" Aber neugierig war ich nun doch geworden.
Ich erfuhr: Der Astrologiekamerad hatte sich hinter meinem Rücken mein genaues Geburtsdatum verschafft und hatte dann das Horoskop für mich gestellt. Nun legte er los.
Zug um Zug. Es stimmte. Auch Kleinigkeiten aus früheren Jahren leuchteten auf. Sie waren richtig. Er nannte meine Verwandtschaftsbeziehungen  -  sie stimmten.
Da  -  auf einmal stimmte es nicht mehr. Nichts mehr stimmte. Es wurde ein richtiger Unsinn, was er vorbrachte. Noch eine Weile ging es hin und her, und es wurde dabei immer klarer: Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt war alles richtig, was er mir sagte, und dann kam die Grenze, von da an stimmte es nicht mehr. Es zeichneten sich in diesem geheimnisvollen Lebensbericht zwei Perioden ab, scharf voneinander getrennt, die diesseits und jenseits einer klaren Grenze lagen.
Die Sache ging mir nach. In der folgenden Nacht konnte ich lange nicht einschlafen, und da leuchtete mir jäh die Grenze auf: Es war meine Begegnung mit dem lebendigen Herrn. Mich ergriff, ja erschütterte diese wundersame Tatsache: Der Abschnitt meines Lebens, den ich nach eigenem Wollen und Denken lebte, der liegt in allen Einzelheiten offen vor den Augen des Astrologen, der aber, der im Licht der Heilsgewissheit meines Herzens verlief, der bleibt dem Auge des Astrologen verhüllt; darüber hat er keine Macht. Ich durfte es mit Händen greifen: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!"
Und noch mehr: Ich darf auf sonderliche Weise erfahren: "Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht begriffen." Die Finsternis hat keine Macht über dieses Licht. Versteht ihr mein glückhaftes Erschrecken? Versteht ihr den Jubel meines Herzens über dieses Geschenk? Da ist einer, der kann auf rätselhafte Weise in meinem vergangenen Leben lesen. Von einer ganz bestimmten Stunde an aber ist ihm alles verborgen, und das ist die Stunde, in der Christus meines Lebens Herr geworden ist.

 

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 78
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