Lassen Sie alle wissen, wie schön es hier ist!
Warum gebietet Gott, dessen Wunsch es ist, die Welt zu retten, der Gemeinde, sich von der Welt abzusondern? Vielleicht kann hier eine Veranschaulichung zum Verständnis helfen.
Angenommen, einem Mann gehört ein Mietshaus, das immer mehr verfällt. Verschiedene Leute haben es für ihn verwaltet und versucht, es durch Reparaturen vor dem völligen Verfall zu bewahren. Schließlich entscheidet der Eigentümer, das ganze Gebäude abreißen zu lassen, um drei Häuserblocks weiter unten in der gleichen Straße auf einem verfügbaren Bauplatz ein neues Haus zu errichten. Die einzige Schwierigkeit ist die, dass die Mieter nicht umziehen wollen. Die alte "Mausefalle" ist zwar nicht erfreulich, aber gegenüber Neubauten sind sie skeptisch. Sie sagen: "Viele der neuen Häuser haben sehr dünne Wände, durch die man alles hört, und die Nachbarschaft ist auch nicht so freundlich."
Schließlich macht sich der Eigentümer auf und besucht einige seiner Mieter, bis er eine Familie findet, die bereit ist, ins neue Haus umzuziehen. Die einzige Bitte des Vermieters an den Mieter ist diese: "Lassen Sie alle wissen, wie schön es hier ist. Wenn die anderen sehen, wie wohl Sie sich hier fühlen, dann werden sie vielleicht auch umziehen wollen."
Natürlich müssen sie nun aus dem alten Haus ausziehen. Würden sie noch öfter ins alte Haus zurückgehen, um dort zu schlafen oder Parties zu feiern, könnten die Nachbarn argwöhnisch werden und meinen, dass es im neuen Haus wohl doch nicht so schön sei. Einerseits müssen sie noch öfter ins alte Haus zurückkommen, wie es der Kontakt mit den Nachbarn erfordert. Das gehört zur Absicht des Eigentümers. Aber sie müssen sich auch absondern, damit die Nachbarn an ihrer Absicht nicht zu zweifeln beginnen, im neuen Haus wohnen bleiben zu wollen. Der Auftrag für diese Familie, sich abzusondern, erhält seinen Sinn von der Absicht des Vermieters.
Um diesen Sinn geht es auch in der Strategie Gottes, wenn die Gemeinde Jesu den Auftrag hat, sich von der Welt abzusondern. Wer viel Kraft in Reformen und Verbesserungen der gesellschaftlichen Struktur hineinsteckt, ist mit Noah zu vergleichen, falls jener die Bauarbeiten an der Arche eingestellt hätte, um seinen Nachbarn in der Frühlingszeit beim Pflanzen zu helfen. Damit hätte Noah seine Zeit schlecht genützt, als er ein so wichtiges Werk wie den Bau der Rettungs-Arche zu vollenden hatte. Die erste Aufgabe der Gemeinde Jesu ist nicht die, den Leuten zu helfen, dass sie im alten Haus ein besseres Leben führen können, sondern sie von der Notwendigkeit zu überzeugen, in das neue Haus umzuziehen. Das wird heute nur zu oft übersehen.
(Larry Christenson)
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