Lass dich fallen!
C. H. Spurgeon:
Ein Vater machte mit seinem Sohn eine Seereise. Der Knabe mochte gar zu gern auf den Mastkorb klettern. Und so kletterte er eines Tages auch hinauf, konnte aber nicht wieder herabkommen. Die See war sehr unruhig geworden, und es war vorauszusehen, dass der Knabe bald aus dem Mastkorb auf Deck fallen und zerschmettern müsse. Sein Vater sah nur einen Weg, das Leben seines Sohnes zu retten. Schnell das Sprachrohr ergreifend rief er ihm zu: "Mein Sohn, wenn das Schiff sich wieder zur Seite neigt, dann falle ins Meer!" Das Schiff neigte sich bald; der Knabe blickte hinab, aber da ihm die Idee sich ins nasse Meer zu stürzen nicht gefiel, so hielt er sich am Mastbaum fest. Der Vater, welcher sah, dass die Kraft den Knaben bald verlassen musste, nahm eine Flinte zur Hand und rief abermals durch das Sprachrohr hinauf: "Junge, wenn du dich das nächste mal, wenn das Schiff sich neigt, nicht ins Wasser fallen lässt, so werde ich dich erschießen!" Der Knabe wusste, dass sein Vater nicht scherzte, und so sprang er das nächste mal ins Meer. Das schien nun sein gewisses Verderben zu sein; aber es war dafür Sorge getragen, dass ein Dutzend Arme bereit waren, ihn zu erfassen, und so wurde er gerettet. -
Der Sünder inmitten des Sturmes ist der Meinung, dass er sich an den Mast seiner guten Werke klammern müsse, um gerettet zu werden. Das Evangelium sagt: "Lass deine guten Werke fahren und falle in die Arme der Liebe Gottes." "Nein," sagt der Sünder, "es ist ein zu weiter Weg zwischen mir und der Liebe Gottes; wenn ich mich darauf verlasse, muss ich umkommen; ich muss einen andern Ruhepunkt haben." Aber, Sünder, du bist verloren, wenn du dich nicht auf Gottes Barmherzigkeit in Christo Jesus verlässt!
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