Lass den Meister dran!

Vor Jahren war Paul Morphy Weltmeister im Schachspiel. Er stand eines Tages vor einem wertvollen Gemälde mit dem Titel »Der Schachspieler«. Die beiden Spieler waren Satan und ein junger Mann; sie spielten um einen Preis: die Seele des jungen Mannes. Das Spiel stand schlecht für ihn. Er konnte seine Figuren nicht mehr bewegen, ohne ins Schachmatt zu geraten. Verzweiflung stand in seinem Gesicht: Er hatte seine Seele verloren.
Morphy, der mehr vom Schachspiel verstand als der Maler des Bildes, betrachtete es eine Zeitlang und ließ sich dann ein Schachspiel bringen. Er stellt die Figuren in die gleiche Position wie auf dem Bild, übernahm die Rolle des jungen Mannes und wagte den Zug, der den jungen Mann vor seiner Niederlage hätte bewahren können.
Das Leben ein Spiel? Und wir wissen keinen Zug mehr, der uns vor dem Verlieren rettete? Dann lasst uns die Regie dem einen übergeben, der jeden Zug des Spiels kennt.

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 672
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