Kritik am Prediger verhindert Bekehrung
Ein älterer Herr wurde einmal gebeten, mit einem jungen Mann aus seiner Gemeinde zu sprechen, der seinen Chef bestohlen hatte und deshalb im Gefängnis saß. "Es scheint mir, ich habe Sie irgendwo schon gesehen", sagte der alte Mann zu dem jungen, "Sie kommen mir nicht unbekannt vor."
"Gewiss", antwortete der Gefangene, "es sind seitdem zwar schon fast zehn Jahre verflossen, aber es kommt mir vor, als wäre es gestern, so gut erinnere ich mich noch an die Begegnung mit Ihnen. Sie sind nämlich mitverantwortlich, dass ich hier sitze."
"Wieso das?", fragte der Angeredete überrascht. "Ich habe Ihnen doch in meinem ganzen Leben nicht das geringste Unrecht getan."
"Das haben Sie nicht mit Absicht getan. Aber ich ging einst mit meinem Vater von einer Evangelisationsversammlung nach Hause, und da trafen wir mit Ihnen auf dem Weg zusammen. Ich war mächtig angefasst von der Predigt und beabsichtigte, zum Prediger zu gehen, um ihm mein Herz auszuschütten. Ich hörte Sie aber den Prediger lächerlich machen, als wäre er ungebildet und verstehe nicht recht zu predigen, und das gab mir eine Abneigung gegen die gehörte Predigt. Von jener Zeit an suchte ich nicht mehr das Heil meiner Seele. Ich geriet in schlechte Gesellschaft, und dies endete nun mit dem Gefängnis."
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