Kraft durch Freude, Freude von Gott!

Eine Krankenschwester erzählt in "Und Wunder sollen schauen", Spenenverlag, Warburg: 
"Es war ein heißer Tag gewesen. Hände und Füße waren keinen Augenblick zur Ruhe gekommen, und ich freute mich auf den Tagesschluss, der mir Erholung bringen sollte. Da hieß es: 'Bitte noch zur halben Nachtwache bei Fräulein P'.! Es war ein herzkrankes sterbendes Mädchen. Der Auftrag wollte mich fast umwerfen, und alle Freudigkeit, die ich in der Mühsal des Tages aufgebracht hatte, war erschöpft. Da schaute ich auf zu Gott und seufzte: Ach, Herr, nun dies noch! Hilf du mir! Du siehst, dass ich zu der Nachtwache keine Freudigkeit habe, weil ich zu müde bin!" Er sah mich an und sagte ganz ruhig: 'Ich will dir etwas anderes sagen: Du bist zu müde, weil du keine Freudigkeit hast!' Mein Gott hatte Recht; ich verstand ihn. Ich nahm von ihm Freudigkeit. Da kam eine solche Kraft in mein Leben, dass es eine selige Nachtwache wurde, eine der köstlichsten, die ich je erlebt habe. Ich konnte die Gnade und Freude, die ich vom Herrn empfing, der Kranken weitergeben, so dass sie, als ich ging und mit ihr gebetet hatte, zu mir sagte: 'Wie ist mir so gut! Ach, heute ist es mir so, als wäre mein Mütterchen bei mir. Wenn sie doch die ganze Nacht bei mir sein könnten!'"

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 965
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