Kommt drauf an, wie man es sagt

Es kommt nicht nur darauf an, dass man die Wahrheit sagt, sondern auch, wie man sie sagt.
Der Scheich von Bahrein hatte einen schweren Traum. Der herbeigerufene Traumdeuter sprach zu ihm: "Großes Unglück steht Euch bevor, großmächtiger Gebieter. Ihr werdet alle Eure Söhne sterben sehen." Der Scheich erschrak. Er ließ den Traumdeuter ins Gefängnis werfen und holte einen anderen Traumdeuter. Dieser deutete seinen Traum so: "Großmächtiger Gebieter. Großes Glück werdet Ihr erleben. Ihr werdet alle Eure Söhne überleben." Der Scheich atmete auf und beschenkte den Traumdeuter sehr reich.
Mehr schlau als offen empfinden wir diese Form, eine Wahrheit weiterzugeben. Die Art der Propheten des Alten wie des Neuen Bundes war sie gerade nicht. Und doch wird es - vor allem in der Seelsorge - schon darauf ankommen, Führungen Gottes so zu deuten, dass auch der gnädige Wille Gottes für ein Leben, nicht nur das Gericht gesehen wird.

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1423
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