Kleine Ursachen - große Wirkungen
Im Jahre 1878 ließ sich der französische Naturforscher L. Trouvelot, der sich studienhalber in Amerika aufhielt, zum Vergleich gewisser Insekten in Europa eine Anzahl Eier des gefährlichen Schwammspinners schicken, eine Schmetterlingsart, die es in Amerika nicht gab. Beim Auspacken der Sendung fegte ein Windstoß einige wenige Eier vom Schreibtisch in den Garten. Trotz sorgfältigem suchen konnte der Forscher nicht mehr aller habhast werden. Nach zwei Jahren zeigten sich einige Schwammspinnerraupen im Garten, die niemand recht beachtete. Der Gelehrte war nach Frankreich zurückgekehrt und hörte mit Schrecken, wie sich seine Hinterlassenschaft zu einer Landplage entwickelte. Nicht nur fraßen die Raupen die Bäume und die Sträucher kahl, sondern sie bedeckten auch die Fußsteige, wo sie von den Leuten zertreten wurden. Weiter drangen die unangenehmen Plagegeister in die Wohnungen und Schlafräume der Menschen ein, wo sie sich durch das Abstoßen ihrer scharfen Haare lästig machten. Auf der menschlichen Haut entstanden dadurch unangenehme Entzündungen. Um der Plage Herr zu werden, veranstaltete die Regierung von Massachusetts einen förmlichen Feldzug gegen sie, indem man Petroleum, Benzin, Schwefeldämpfe und Feuerbrände anwendete. Aber alle Maßnahmen schienen vergeblich zu sein, obwohl die Behörden im Jahr 1890 nicht weniger als 250.000 Franken und das Jahr daraus die doppelte Summe verausgabten. Erst nachdem man zur Vergasung von giftigen Mineralölen übergegangen war, zeigte sich eine Verminderung des Ungeziefers. - Vgl. Jakobus 3,5. So kann auch aus einem kleinen Fehler eine große Schuld werden.
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