Johannes Busch angesichts der Not

Im April 1934 wurde Pfarrer Johannes Busch (1905-1956) als Herz des kirchlichen Widerstandes in Witten entdeckt und nach Windheim bei Minden strafversetzt. Ein heftiger Sturm brach aus, und die Gemeinde in Witten sprach spontan dieser Anordnung die Rechtmäßigkeit ab. Johannes Busch schrieb damals an seine Mutter: »Nun hast Du uns zwei Jungen mit solcher Liebe großgezogen und wirst nun bald zwei abgesetzte Pfarrer als Söhne haben. Was ist das schwer für Dich! Aber, liebe Mama, ich kann es vor Gott bezeugen: Ich habe diesen Weg nicht provoziert. Wir haben hier wirklich nichts getan, als unerschrocken das Evangelium zu verkündigen. "Heilige uns in deiner Wahrheit..."! Aber weißt Du, wenn man einmal soweit ist, dass man aller menschlichen Voraussicht nach in nächster Zukunft Amt und Brot verliert und dann mit Weib und Kind allein dasteht, dann spürt man, dass Illusionen nicht mehr weiterhelfen. Wenn man da nicht den vollen Trost des Heilandes und seine wunderbaren Verheißungen hätte, dann käme man nicht einen Schritt weiter.« 
Und die Mutter? Sie antwortete kurz und schrieb unter den Brief: »Eure Mutter, die sich an Euch freut.«

Quelle: Wie in einem Spiegel, Heinz Schäfer, Beispiel 1857
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