Jesus lebet, Jesus siegt!
Aus China schrieb Friedrich Traub (19.1.1873 Korntal - 8.2.1906 Linjiang) in die Heimat: "Für mich gibt es nichts anderes mehr als Jesus. Sobald ich auch nur einen Augenblick wegschaue von ihm, so bin ich tief unglücklich ... Ihr in der Heimat habt vieles, was euch Freude macht, aber hier ist nichts Irdisches, das einen erquicken könnte. Wenn einen Jesus nicht erfreut, dann hat man gar nichts. Zudem ist mein Leib so schwach und den täglichen Anforderungen nicht gewachsen. Nur die übernatürliche Kraft Christi hält mich aufrecht. Das ist ein seliges Leben völliger Abhängigkeit von Jesus. So bin ich unendlich glücklich in Ihm trotz aller Schwierigkeiten und habe nicht die geringste Sorge Tag für Tag. Es wäre eine Schande, wenn ich über etwas klagen wollte: Seine Gnade reicht aus für mich und Er ersetzt allen Mangel durch Seine Gegenwart in meinem Herzen ... Ich preise Ihn für die Vergangenheit und vertraue Ihm für Gegenwart und Zukunft ..."
"Körperlich noch schwach und elend, befand er sich ohne besondere Pflege im englischen Missionshaus. In seinem Herzen aber waren Frieden und Freude im Herrn! Er schrieb: 'Mir geht es nach außen schwer; denn es ist nicht leicht, im fremden Land unter fremden Leuten krank zu liegen. Nach innen aber geht es mir herrlich. Friede und Freude sind unverändert, denn Jesus verändert sich nicht.'" Und gerade in diesen Tagen - nicht auf der Höhe eines großen missionarischen Erfolges - dichtete Traub das unvergleichlich glaubensstärkende und erquickende Lied: "Jesus lebet, Jesus siegt!"
(Friedemann Hägele, Friedrich Traub, Hässler 1995)
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