Indianerhäuptling erzählt von seiner Bekehrung

In dem geräumigen Wigwam eines Indianerhäuptlings saß eine Schar wilder Indianer um das lodernde Feuer versammelt. Alle hörten voll Aufmerksamkeit und Eifer dem Häuptling zu, der auf einer Missionsstation gewesen war, sich dort bekehrt hatte und es nun nicht lassen konnte, seinen Leuten von Jesus zu erzählen und von dem Wunder, das ihm an seiner Seele geschehen war.
"Aber wir können es nicht verstehen", sagten seine Zuhörer, "was mit dir vorging. Erkläre es uns doch deutlicher; wie war es denn?"
Da nahm der Häuptling schweigend brennende Reiser vom Haufen, legte sie in einen Kreis und setzte einen Regenwurm in die Mitte. Angstvoll begann der Wurm, von einer Seite des brennenden Kranzes zur anderen zu kriechen, einen Ausweg suchend aus der todbringenden Glut. Vergeblich! Überall empfing ihn dasselbe verzehrende Feuer. Verzweifelt wand sich das Tier in seiner Qual. Da griff der Häuptling hinein in den Kreis, fasste den Wurm, hob ihn heraus und legte ihn weit außerhalb des brennenden Ringes auf der Erde nieder.
"So ist es mir ergangen", sagte er ernst. "Meine Sünden brannten wie ein Feuer, und ich fand keinen Ausweg aus ihnen. Ich wusste nicht, wohin mit meiner Qual - da kam Jesus und machte mich frei, Jesu Blut macht rein von allen Sünden."

 

Quelle: Unbekannt
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