Im Reichtum eingemauert
C. H. Spurgeon:
Ich habe gesehen, wie ein Mann seines Glückes Schmied und auch der Zerstörer seiner selbst geworden ist. Auf den Ruinen seiner menschlichen Natur hat er sich einen Palast errichtet. Es ist ein wahrer Jammer, wenn ein Mensch mit seinem zunehmenden Reichtum sich selber einbaut. Seht ihr jenes Loch in der Mauer? Der Mensch steht in demselben und schaut gierig nach Steinen und nach Mörtel aus. Aber er muss goldene Steine und silbernen Mörtel haben. Man bringt ihm das Material. Er schreit begierig nach mehr. Er kann nicht zufrieden sein, bis er sich selbst ganz eingemauert hat. Die Mauer, welche ihn von seinen Mitmenschen, von dem Licht des Friedens und der wahren Freude absperrt, erhebt sich von einem Monat zum andern, von einem Jahr zu andern höher und immer höher. Seine Sympathien und Liebestaten sind eingemauert, denn die Mauer geht ihm schon bis über die Brust. Dennoch sehnt er sich nach mehr metallenem Material. Endlich ist er eingemauert, unter seinen eignen Ansammlungen begraben, durch seine Anhäufungen für die Menschheit verloren. Ihr seht sein Haus, seine Wagen und Rosse, seine Gewänder und seine großen Äcker; aber den Menschen könnt ihr nicht sehen. Das Herz, die Seele, das höhere Sehnen, der geistliche Sinn - alles ist dahin und es bleibt nichts als eine Höhle der Gier und der Sorgen. Endlich liegt er unter einem Monument begraben, das die Aufschrift trägt: "Er starb mit einem Vermögen von einer halben Million."
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