Ich segne dich im Namen Jesu!
Aus dem Leben Vater Bodelschwinghs (1831-1910) wird erzählt: Da saß auf dem Fichtenhof bei Bethel ein besonders schwieriger Junge in einer Ecke, als wollte er eine Schandtat ausbrüten. Als ihn der Hausvater fragte: »Warum bist du so still?«, antwortete er: »Ich bin heute im Garten Vater Bodelschwingh begegnet, als er gerade im Rollstuhl spazierengefahren wurde. Als er mich sah, winkte er mich heran.«
»Was hat er denn zu dir gesagt?«, fragte der Hausvater.
»Er kann nicht viel sprechen. Er hat mich gefragt, wie ich heiße und in welchem Hof ich bin. Und dann hat er mir seine Hand auf den Kopf gelegt und nur gesagt: "Ich segne dich im Namen Jesu."« Der Junge brach in Tränen aus: »Ich bin schon viel herumgekommen, geprügelt hat man mich genug, aber nie hat ein Mensch zu mir gesagt: Ich segne dich im Namen Jesu!«
Als seine Zeit im Fichtenhof herum war, ging der Junge weg und schrieb lange Zeit nicht. Der Hausvater glaubte schon, er sei wieder auf seinen alten Weg gekommen. Da kam eines Tages ein Brief: »Sie müssen nicht denken, ich hätte gestohlen. Ich vergesse nicht, dass jemand zu mir gesagt hat: Ich segne dich im Namen Jesu!«
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