Ich hörte auf meinen Mann

Ich erinnere mich, wie ich an einem milden Abend einigen Teenagern zuschaute, die auf dem Kirchenparkplatz auf ihren Skateboards fuhren. „Das wollte ich schon immer mal ausprobieren", sagte ich. Ein Kind grinste und schob sein Skateboard zu mir herüber. Ich stellte einen Fuß drauf und das Brett schoss unter mir weg wie eine Gewehrkugel. 
„Okay, Jungs, ihr werdet mich festhalten müssen, bis ich alleine das Gleichgewicht halten kann", sagte ich. Doch eine leise, strenge Stimme hinter mir sagte: „Libby, nein!" (Bitte nehmt meinen Mann nicht an die Seite um ihm zu erzählen, dass eine Frau in ihren 60-er Jahren schon allein deshalb nicht mehr auf ein Skateboard steigen sollte, weil sie sich die Hüfte brechen könnte!)
Es entstand eine lange Pause bis ich meinen Geist unter Kontrolle bekommen hatte, denn ich wollte es wirklich ausprobieren. Aber als ich mich umdrehte und die Mütter dieser Kinder sah, deren Augen auf mich gerichtet waren um zu sehen, ob ich denn selbst tun würde, was ich ihnen immer beibringe, war ich doch froh, dass ich richtig reagiert hatte.
Ich erinnere mich, wie ich im Nieselregen einer Winternacht in unser kleines Flugzeug stieg - fest entschlossen, auf meinen Mann zu hören, aber innerlich voller Angst, denn die Wettervorhersage hatte Minustemperaturen in der Luft vorhergesagt. Wir sind sicher gelandet, auf dem selben Flugplatz von dem wir starteten - nach einem 30-minütigen herzzerreißenden Flug mit überfrorenen Flügeln, vereistem Propeller und ohne verlässlichen Empfang des Navigationsfunks. 

Ja, ich hörte so manches Mal auf meinen Mann, obwohl ich seine Entscheidung als falsch empfand. Aber das waren sehr seltene Erfahrungen und sooft es nicht so war, hatte er wahrscheinlich Recht gehabt. Und, ach, wie sehr haben wir verspürt, dass Gott in den 46 Jahren unserer Ehe mit uns gewesen ist! Wie hat er unsere Unvollkommenheiten - Walters und meine - in seine Hand genommen und uns Tag für Tag sicher geführt. 

Elizabeth Handford, "Unterordnung - Einschränkung oder Privileg?"

Quelle: Christlicher Missions-Verlag e.V.
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