Ich habe dich ans Kreuz gebracht

In der alten Pinakothek in München hängt ein kleines Bild Rembrandts, die Kreuzaufrichtung. Es zeigt, wie der Marterpfahl, der den Tod langsam und qualvoll herbeiführt, in den Boden gerammt wird. Am Fuß des Kreuzes, genau in der Mitte des Bildes, erkennt man den Maler selbst, den noch jugendlichen Rembrandt, in der Pose eines Handlangers, der einfach tut, was ihm befohlen wird, und sich dabei schuldig macht. 

Rembrandts Vorliebe für die Beobachtung und Darstellung der eigenen Person ist bekannt, trotzdem bleibt es überraschend, ihm in dieser grausamen Szene zu begegnen: Ein einziger Sonnenstrahl bricht sich durch die Wolken Bahn. Und führt genau am Kreuz vorbei auf einen der Folterknechte: Man erkennt sein Gesicht: Es ist Rembrandt selbst. Als würde er damit sagen: Ich habe dich ans Kreuz gebracht, Jesus.

Quelle: Unbekannt
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