Ich fliege nicht - man fühlt sich zu sehr in Gottes Hand

"Ich fliege nicht - man fühlt sich zu sehr in Gottes Hand", soll ein Rabbiner geantwortet haben, als man ihn fragte, warum er für seine Reise nicht das Flugzeug benütze. - Es ist ein wunderbar menschliches Wort, das unseren Glauben und unsere Angst zugleich umschreibt. Wir wollen als Christen alle in Gottes Hand sein - aber nicht zu sehr! Daher alle die Maßnahmen, die auch von menschlicher Seite aus Sicherheit zu schaffen versuchen und einen Zwiespalt in unserem Herzen und Denken hervorrufen, weil ja doch wieder kein wahrhaft Gläubiger davon überzeugt ist, dass seine Sicherungen mit Gott "konkurrieren" können und dürfen. Warum entscheiden wir uns denn nicht für die absolute Geborgenheit? Es ist so wunderbar, sich in den Vaterhänden geborgen zu wissen. Gewiss - wir sind nicht gefeit gegen Unglücksfälle und Verbrechen! Doch das hebt meine große Gewissheit, alle Zeit in den Händen Gottes zu sein, nicht auf. Es ist das kostbarste Glaubensgut, stets um diese Geborgenheit zu wissen.
(Ferdinand Sigg, 1902-1965)

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1308
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