Ich bin gerettet!
Ein Greis schreibt: "In meiner Kindheit war ich Zeuge eines Schauspiels, das ich nicht vergessen werde. Ich sag einen Mann an einen Pfahl gebunden, der wegen eines mir unbekannten Vergehens mit Ruten gepeitscht wurde. Fand sich jemand, um an seiner Statt die Strafe zu tragen? Nein, niemand! Er musste sie selbst leiden.
Später, als Student, wohnte ich einem anderen Schauspiel bei, das einen ebenso tiefen Eindruck auf mich machte. Ein zum Tode Verurteilter, todesbleich, mit auf den Rücken gebundenen Händen, wurde zum Richtplatz geführt. Tausende von Neugierigen folgten dem Verurteilten und füllten die Straßen in lautloser Stille. Trat jemand vor, um für ihn zu sterben? Nein, niemand! Er musste die Folgen seiner Misstat erleiden.
Aber dann kam ein Tag in meinem Leben, der einen noch tieferen Eindruck auf mich machte. Diesmal galt es nicht menschliche, sondern göttliche Gerechtigkeit. Da stand der Schuldige, gebeugt unter seiner Sündenlast, verurteilt von seinem Gewissen und von dem göttlichen Gesetz. Ein Entkommen war unmöglich, keine mildernden Umstände, keine Entschuldigungen! Und dieser Schuldige, dieser Sünder - war ich. Ich war verloren, das fühlte ich. Aber in demselben Augenblick, mitten in meiner größten Angst, glaubte und begriff ich, was man mir manchmal versichert hatte, dass Jesus Christus für mich am Kreuz gestorben ist. Eine unaussprechliche Freude erfüllte meine Seele und in meinem Herzen klang der Jubel- und Dankesruf: Ich bin gerettet! Jesus ist mein Erlöser!
© Alle Rechte vorbehalten