Hudson Taylors Glaube an die Bibel

Der 1958 verstorbene Professor Karl Heim erzählt aus seiner Jugendzeit:
Auf uns Tübinger machte Hudson Taylor einen starken Eindruck. Wir hatten noch nie einen Mann kennen gelernt, dessen Leben wie das der Apostel und Propheten bis in alles einzelne hinein unter göttlichen Befehlen stand. Wir kamen ja aus dem Tübinger Stift, der Hochburg der liberalen Theologie und der Bibelkritik. Wir umringten darum Hudson Taylor und stellten ihm die Frage:
"Wie können Sie so an jedes Wort der Bibel glauben?"
Er gab uns zur Antwort: "Wenn Sie morgen wieder von Frankfurt abreisen wollen, so schlagen Sie das Kursbuch auf und sehen nach, wann der Zug abgeht. Und wenn da steht, um sieben Uhr morgens fährt der erste Zug, so stellen Sie weiter keine Untersuchungen an über die Zuverlässigkeit des Kursbuches, sondern gehen morgens zu sieben Uhr auf den Bahnhof und finden dort den angegebenen Zug.
Genauso wie Sie es mit dem Kursbuch machen, habe ich es seit fünfzig Jahren mit der Bibel und ihren Geboten und Zusagen gemacht, und ich habe die Weisungen in einem langen Leben auch unter Hunderten von Todesgefahren immer richtig gefunden. Wenn zum Beispiel in der Bibel steht: 'Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes, so wird euch das übrige zufallen', so habe ich mich danach gerichtet, und ich bin dabei in allen kritischen Lebenslagen nie enttäuscht worden. andeln Sie ebenso, und Sie werden dieselbe Erfahrung machen!"
Diese einfache Antwort auf unsere kritische Frage, hinter der aber ein langes Leben in Nöten und Gefahren stand, machte auf uns großen Eindruck.

 

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 32
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