Honecker beherbergt

Unmittelbar nach der Wende lebte der ehemalige Staatsvorsitzende Erich Honecker mit seiner Frau Margot zweieinhalb Monate bei dem Leiter der Hoffnungsthaler Anstalten in Lobetal, Uwe Holmer. Dieser hatte deswegen Bombendrohungen und über tausend Drohbriefe erhalten, doch war er der Ansicht, dass Christen Vergebung praktizieren und nicht nur darüber reden sollten. Acht seiner zehn Kinder konnten - trotz bester Zeugnisse - nicht die Hochschule besuchen. Die verantwortliche Bildungsministerin war Margot Honecker. Eine Frau kritisierte Holmer 1990 heftig, doch acht Jahre später kam ein reumütiger Brief mit der Bitte um Entschuldigung. Ein Mann, der unschuldig fünf Jahre im DDR-Zuchthaus Bautzen gesessen hatte, attakierte Holmer damals heftig. Dieser antwortete ihm: „Wenn Sie ihm nicht vergeben, frißt die Bitterkeit Ihres Herzens Sie auf." Der Mann dachte kurz nach und murmelte betroffen: „Sie haben Recht. Ich muss ihm vergeben und ich will ihm vergeben." 
(idea 17/2000)

Quelle: Unbekannt
© Alle Rechte vorbehalten