Hingabe heißt, sich dem Arzt zu überlassen

In dem Buch "Das Geheimnis eines glücklichen Christenlebens" schreibt Hannah Whitall Smith: Ich versuchte einmal, dem Chefarzt eines großen Krankenhauses die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Hingabe zu erklären, aber er schien nicht zu verstehen. Schließlich sagte ich: "Angenommen, Sie träfen bei Ihrer Visite auf einen Patienten, der Sie ernstlich ersuchte, seinen Fall besonders zu behandeln, damit er gesund würde, der sich jedoch weigerte. Ihnen alle Symptome zu nennen oder die vorgeschriebene Medizin einzunehmen; der Ihnen sagen würde: 'Ich bin bereit, in gewissen Dingen Ihre Vorschriften zu befolgen, soweit sie mir einleuchten, aber in anderen Dingen ziehe ich es vor, nach meinem Gutdünken zu handeln' - Was würden Sie in solch einem Falle tun?"
"Tun!", erwiderte er entrüstet, "tun? Ich würde einen solchen Mann bald sich selbst überlassen. Denn ich könnte natürlich nichts für ihn tun, wenn er sich nicht uneingeschränkt in meine Hände gäbe und genau meine Vorschriften befolgte!"
Ich sagte darauf: "So muss man also den Ärzten gehorchen, damit sie die Möglichkeit haben, ihre Patienten zu heilen?"
"Genauestens gehorchen!", erklärte er mit Nachdruck.
"Das ist Hingabe", fuhr ich fort. "Gott muss den ganzen Fall uneingeschränkt in seinen Händen haben, und seine Vorschriften müssen genau befolgt werden."

Quelle: Mach ein Fenster dran, Heinz Schäfer, Beispiel 702
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