Heute, heute!

C. H. Spurgeon:
Ich musste einst in einem Landstädtchen über Nacht bleiben und sagte zu Wirt, als ich zu Bett ging: "Ich muss morgen in London sein; wecken Sie mich um halb sechs Uhr, damit ich mit dem nächsten Zug abreisen kann, sonst erreiche ich mein Ziel nicht." Mein Wirt war ein Irländer und so weckte er mich um fünf Uhr und sagte, dass ich nur noch eine Stunde schlafen dürfe. Die Folge davon war, dass ich den Zug versäumte. Wenn er mich zur rechten Zeit geweckt und gesagt hätte: "Jetzt müssen Sie aufstehen!" so würde ich das sofort getan haben, da er aber sagte: "Sie dürfen nur noch eine Stunde schlafen", so schlief ich natürlich weiter, zumal ich sehr müde war. Dasselbe Prinzip lässt sich auf euch anwenden. Wenn ich euch sage: "Geht nach Hause und denkt in dieser Woche über das Gehörte nach", so gebe ich euch eine Woche zur ferneren Auflehnung gegen Gott und dazu habe ich kein Recht. Ich würde euch noch eine ganze Woche die Erlaubnis geben, ungläubig bleiben zu können; wer aber im Unglauben weiter lebt, ist in Gefahr, verloren zu gehen, denn "wer nicht glaubt, der wird verdammt werden." Schlimmer aber noch ist, dass die eine Woche zu einer andern Woche und zu Monaten, vielleicht zu Jahren, vielleicht zu einer Ewigkeit führen könnte. Ich kann euch darum keine fünf Minuten Wartezeit geben. Gott, der Heilige Geist, spricht jetzt durch mich, o Seele und sagt: "Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, verstockt eure Herzen nicht!"

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 506
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