Heilig Abend mitten in der Ardennenschlacht

1944, Heilig Abend. Krieg, mitten in der Ardennenschlacht.

Ein Vater wollte seine Familie in Sicherheit bringen und verlegte sie in sein Jagdhäuschen. Plötzlich klopfte es und draußen standen drei bewaffnete Amerikaner mit einem verwundeten Kollegen. Obwohl es Feinde waren, bat Mutter sie ins Haus und kümmerte sich um den Verwundeten. Sie lud sie auch zum Essen ein. Die Soldaten hatten sich verirrt und waren halb erfroren. Da klopfte es wieder, aber diesmal waren es keine verirrten Amerikaner, sondern deutsche Soldaten, die ihre Einheit verloren hatten. Mutter trat zur Tür und wünschte ihnen frohe Weihnachten. Sie erwiderten den Gruß und baten um Unterkunft bis Tagesanbruch.

Mutter war willig, sie aufzunehmen, sagte aber: "Wir haben aber noch drei Gäste hier, die ihr nicht als Freunde ansehen werdet. Heute ist Heiliger Abend, und hier wird nicht geschossen." "Amerikaner?" Mutter schaute sie streng an: "Ihr, und auch die da drinnen, könnten meine Söhne sein. Einer ist verwundet und ringt um sein Leben. Heute Nacht wird nicht getötet!" Schweigen. "So, jetzt ist genug geredet. Legt die Waffen dorthin und schnell zum Tisch, sonst essen die anderen alles auf!"

Als Mutter aus der Kammer kam, lehnte sich ein deutscher Soldat über den verwundeten Amerikaner und begann, ihm die Wunde zu reinigen. Der deutsche Unteroffizier zog zögernd eine Flasche Rotwein aus seinem Tornister: "Für den Verwundeten." Allmählich lockerte sich die Atmosphäre. Der "Friede" hielt auch am Morgen an. Sie aßen, Mutter betete das Tischgebet, den Soldaten kamen die Tränen. Dann gingen sie in verschiedenen Richtungen auseinander. Mutter aber nahm die Bibel zur Hand und las die Weihnachtsgeschichte.

 

Quelle: Unbekannt
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