Gutes von ihm reden...

Von "Tante Hanna" schreibt Dr. W. Busch, viele, viele Seelen haben zu ihr Vertrauen gefasst und haben mit ihr geredet von ihrem eigenen Seelenheil, von der Not, die sie mit ihren Kindern hatten, von äußerer Not und vielem anderen mehr. Wie kam das? Sie konnte schweigen. Wie nahe hätte bei ihr die Versuchung gelegen, wenn sie mit ihren Kaffeekörben von Haus zu Haus ging, allerlei Neuigkeiten von einem Haus zum anderen zu tragen. Nichts von dem! Was man ihr sagte, das blieb in ihrem Herzen eingeschlossen und verborgen! Sie sprach mit Menschen nicht darüber, um so mehr aber mit dem Heiland, der ja schließlich doch allein helfen kann. Dazu kam, das sie Ernst machte mit dem, was uns das achte Gebot zur Pflicht mahnt: "Gutes von dem Nächsten reden und alles zum besten kehren." 
Mir ist es unvergesslich, wie sie mit leuchtendem Auge im Blick auf jemanden, der ihr nicht wohlgesinnt war, sagte: "Der ist nicht so schlimm, den muss man überwinden mit Liebe."
Aus "Tante Hanna"

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 2377
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