Gottes unerschöpfliche Fülle
C. H. Spurgeon:
Man hat mir gesagt, dass es in alten Zeiten in manchen Dörfern Sitte war, dass der Gutsherr am Weihnachtstag die Gefäße, mit welchen die armen Leute auf den Gutshof kamen, mit allerlei guten Sachen füllte, damit sie sich an diesem Fest daheim eine gute Mahlzeit bereiten könnten. Es ist wunderbar, aber die Gefäße wurden von Jahr zu Jahr größer. Wenn der Diener im Ort herumging und die Leute einlud, pflegte sich jede gute Hausfrau unter ihren Gefäßen umzusehen und zu forschen, ob da nicht noch ein größeres wäre. Es war nun einmal Regel, dass die Diener die Gefäße füllen mussten, gleichviel, welchen Umfang sie auch haben mochten. Daher kam es, dass diese Gefäße immer größer und größer wurden. O, meine lieben Freunde, Gott will euer Gefäß füllen, wie groß es auch sein mag! Bringe ein großes Gefäß und wenn dir irgendjemand in die Ohren raunen sollte: "Du erhebst zu großen Anspruch auf Gottes Wohlwollen, du hast ein zu großes Gefäß gebracht", so antworte dir selbst und sprich: "Das ist gegen seine überfließende Fülle so viel wie nichts." Wenn ich sagen wollte: "O wehe, armes Meer, nun wirst du austrocknen müssen, denn sie bringen so große Eimer, die alle mit Wasser gefüllt werden sollen" - das Meer würde über solche Torheit lächeln. Komm denn mit deinen größten Erwartungen vor Gott und multipliziere sie tausendfach und glaube Ihm: "Tue deinen weit auf, lass mich ihn füllen."
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