Gott wird uns versorgen!

Widerstrebend geht Kurt von Knobelsdorff, damals noch Hauptmann, in das christliche Erholungsheim nach Heinrichsbad. Hier stößt ihn die angeblich "frömmelnde Art" der Leute teils ab, teils zieht ihr Wesen ihn an. Ein Gespräch mit einer Missionarsfrau macht ihn nachdenklich: "Wie geht es Ihrem lieben Mann? Will es sich gar nicht bessern?"
"Leider nein."
Er ist erstaunt, wie ruhig sie das sagt. "Und wenn er sterben würde, wie steht es um Ihre Versorgung?"
"Mit einer Pension habe ich nicht zu rechnen."
Das ist für Knobelsdorff unfassbar. Solch eine Sorglosigkeit! Das ist doch Leichtsinn! "Was wollen Sie denn mit Ihren vielen Kindern machen?"
"Für die sorgt der Herr wie auch für mich selber", sagt sie ruhig und zuversichtlich.
Dem lebensfrohen Offizier hatte keine Andacht und kein biblisches Gespräch die Augen für die Welt des kindlichen Glaubens und des Gebets so auftun können wie dieses Vertrauensverhältnis einer einfachen Frau zu ihrem Herrn. Es war ihm ganz neu, dass das Christentum nicht in ehrwürdigen Lehren besteht, sondern in einem inneren Halt, der ihm fehlte. Als dann auch er "Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus" fand, wurde er ein Wegweiser zum Frieden für viele.

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 354
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