Gott ist die Liebe.

C. H. Spurgeon:
Das ist die Inschrift des Wetterhahns auf der Scheune eines meiner Freunde auf dem Lande. Ich habe schon so mache seltsame Wetterfahne gesehen, aber noch nie hat eine meine Aufmerksamkeit so auf sich gelenkt, wie diese: "Gott ist die Liebe!" Ich fragte meinen Freund, ob er mit der Wahl gerade dieser Inschrift ankünden wolle, dass Gottes Liebe ebenso unbeständig und wechselhaft sei, wie der Wind? 
"O nein", erwiderte er; "ich habe damit bekennen wollen, dass woher der Wind auch wehen mag, ob er kalt aus dem Norden, oder scharf aus dem Osten, oder warm aus dem Süden, oder befruchtend und erfrischend für Feld und Weide aus dem Westen kommt, Gott jederzeit die Liebe ist."

Ja, so ist es; unser himmlischer Vater ist allezeit Liebe. Ich sah meinen Freund später wieder, als er eben sein vielgeliebtes Weib verloren hatte, aber inmitten seine Herzenskummers und trotz seines herben Verlustes sagte er doch: Meine Wetterfahne auf der Scheune lehr und erinnert mich beständig an die Wahrheit, die ich in den Tagen dort oben anbrachte, als es mir wohlging und die Lust meiner Augen mir zur Seite stand: "Gott ist die Liebe!"

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 71
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