Gott ist besser, als wir denken

C. H. Spurgeon:
Während du zu Tische sitzest, kommt dein Hund zu dir heran, hebt seine Pfote auf, macht sich bemerkbar und sieht dich an. Du gibst ihm ein Stückchen Fleisch, das er sogleich verzehrt; er wartet auf keine Einladung; er scheint zu fühlen, dass es ganz in Ordnung ist, wenn sein Herr ihm einen kleinen Knochen oder etwas Abfall gibt. Aber nimm an, du erhebst dich vom Tisch nimmst den Rest des Bratens mit dem großen Knochen, wie er auf dem Teller liegt und setzt diese draußen auf den Flur vor dem Hund nieder. Was wird er tun? Wenn er gut erzogen ist, wird er auf den Braten blicken, dann auf dich und wird dann etwas zurücktreten, als wolle er gleichsam zu sich sagen: "Das kann mein Herr für mich nicht bestimmt haben, denn es wäre für einen Hund doch zu viel." Und so wird er sich entfernen, weil er fühlt, dass das doch zu viel wäre. 
Nun, wir denken von Gott, wie der Hund von uns denkt. Wir können nicht glauben, dass er wirklich so gut ist, wie er ist, und wenn er uns die größte Barmherzigkeit seiner täglichen und bleibenden Gegenwart erweist, schrecken wir wohl zurück und sagen: "Nein, Herr, das kannst du für mich nicht bestimmt haben. Kann es wirklich wahr sein, dass du immer bei mir bist? Darf ich wirklich kommen und dir alle meine kleinen Leiden klagen? Ihr meint, ihr dürft nur zu Gott kommen, wenn euch große Schwierigkeiten überraschen oder wenn der furchtbare Sturm über euch hineinbricht. Aber dem ist nicht so. Er ist ein guter und gnädiger Gott und bereit, euch in jeder Notlage beizustehen.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 1572
© Alle Rechte vorbehalten