Gott hat viele Namen

Gott hat viele Namen. Aber mit den folgenden Namen ist nie der Vater Jesu Christi gemeint, sondern ein Wunsch- oder Drohe-Gott. - Der Kopfnicker-Gott, der zu allem Ja und Amen sagen soll, was wir in seinem Namen anstellen. - Der Lückenbüßer-Gott, den wir dort einsetzen, wo unser Wissen Lücken aufweist und wir keine Erklärung finden. - Der Feuerwehr-Gott, von dem man nur in Notfällen Gebrauch zu machen gedenkt. - Der Märchenbuch-Gott, von dem man denkt: "Es war einmal ein Gott..." - Der Urknall-Gott, denn irgendwer muss die ganze Welt in Gang gesetzt haben, ansonsten aber läuft alles ohne ihn. - Der Milchstraßen-Gott, denn ein "höheres Wesen" muss es doch wohl geben, aber es soll uns nicht zu nahe kommen. - Der Dekorations-Gott, denn bei den Höhepunkten des Lebens verschönt er mit seinem kirchlichen Bodenpersonal die Familienfotos. - Der Flensburg-Gott, der fürs Jenseits und für die Endabrechnung die Strafpunkte sammelt. - Der Krämerladen-Gott, dem man etwas über die Theke schiebt, damit er uns bedient und unsere Wünsche erfüllt. - Der "Willst-du-wohl!"-Gott, denn seit die Prügelstrafe abgeschafft ist, benötigen wir eine andere Erziehungshilfe.
Wer an einen dieser Götter glaubt, glaubt zumeist an mehrere zugleich. Christlicher Glaube ist aber monotheistisch. Seit Jesus sind diese Götter tot. (Heinz Gerlach)

Quelle: In Bildern reden, Heinz Schäfer, Beispiel 1011
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