Glauben Sie eigentlich an einen Koch?
In einer Bahnhofsgaststätte saßen zwei Herren zusammen und speisten. Sie kamen ins Gespräch, wobei es sich allmählich herausstellte, dass der ältere ein Pfarrer, der jüngere ein Student der Philosophie in den ersten Semestern war.
Der junge Philosophiestudent entwickelte wortreich eine atheistische Weltanschauung und versuchte, sie gegen alle Einwände und Bedenken des Pfarrers zu verteidigen.
"Wieso soll es jemanden gegeben haben, der die Welt geschaffen hat? Wie wollen Sie das beweisen? Alles, was wir wissen, ist, dass sie vorhanden ist! Und was wir erkennen können, ist, dass sie schon vor undenklichen Zeiten da war, wahrscheinlich schon immer, oder von selbst aus etwas anderem entstanden ist, ohne dass irgendeiner etwas dafür oder dagegen getan hat."
Der Pfarrer ließ sich keineswegs durch den Redeschwall von seinem schmackhaften Braten abhalten. "Eigentlich ausgezeichnet, dieser Braten", meinte er.
"Wirklich vorzüglich!" stimmte der Student ihm zu und schob sich jetzt einen größeren Bissen in den Mund in der Erwartung, sein Gegenüber werde nun den Anlauf zu einer längeren Widerlegung nehmen. Doch der fragte nur, indem er sich den Mund mit der Serviette abtupfte: "Sagen Sie mal, glauben Sie eigentlich an einen Koch?"
Worauf der Student auf dieses Thema nicht wieder zurückkam.
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