Genie und Kinderreichtum

Mit geringen Ausnahmen stammen alle unsere Genies aus sehr kinderreichen Familien, die zum Teil in sehr einfachen Verhältnissen lebten. Und die Erfahrung lehrt, dass eine harte Kindheit die Entwicklung besser beeinflußt als eine Jugend, die vor kein Problem gestellt wurde. Mozart war das siebente, Richard Wagner das neunte Kind, Johann Sebastian Bach hatte sieben ältere Geschwister, und Händel erschien als zehntes Kind auf der Welt. Beethoven hatte sechs Geschwister, und der Kliniker Robert Koch stammt aus einer Familie mit dreizehn Nachkömmlingen. Neun Brüder und Schwestern hatte Immanuel Kant, der große Konigsberger Philosoph, und der Dichter Gottfried Keller war ebenso wie Kleist das fünfte Kind seiner Eltern. Albrecht Dürer, der große deutsche Maler, hatte siebzehn Geschwister. Blücher, Bismark und Moltke stammen aus Familien mit sechs bis sieben Kindern. Luther, Jean Paul und Ranke hatten zahlreiche Geschwister. Die letzten drei sind Erstgeborene und darin Ausnahmen, dass sie als erste Kinder so begabt sind. Das ist seltener der Fall. Hätte man früher sich mit glaubenslosen Verantwortungsgefühlen beschwert, die hundertprozentige Sicherheit für viele Jahre verlangen - die Größten unseres Volkes wären ungeboren geblieben!
Nach der Statistik von Prof. Georg Lockmann.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1426
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