Gemeinde ist der Leib Christi!

Die Handwerker waren gerade dabei, letzte Hand an den Neubau einer Kirche zu legen. Ein Besucher stellte befriedigt fest, dass alles bald fertig sein würde. Alles? Sein Blick fiel auf die hohe Wand hinter dem Altar, die offenbar mit einem großen Christusbild geschmückt werden sollte; denn die Kirche sollte "Zum Guten Hirten" heißen. Man konnte aber nur die Umrisse des Hauptes und der Schultern und einen großen Hirtenstab erkennen. "Schaffen Sie das Bild denn noch bis zur Einweihung?", fragte der Besucher den Bauführer.
"Das Bild ist doch fertig!"
"Aber ich bitte Sie, das meiste fehlt ja noch: Die Hände, die Füße  -  praktisch fehlt der ganze Leib."
"Nein", beharrte der Bauführer, "das Bild bleibt, wie es ist. Den Leib Christi bilden lebendige Menschen, diejenigen, die hier einmal zur Kirche gehen werden, Christen, die ihr Christsein wirklich ernst nehmen."
Der Bauführer hat ganz Recht. Wenn wir nicht die Füße sind, mit denen Jesus durch die Straßen geht, die Augen und Ohren, die sehen und hören, der Mund, der redet, die Hände, die zufassen, dann sind wir mit daran schuld, dass Christi Hände bei uns nicht heilen und halten, nicht mehr trösten und zurechtbringen.

Quelle: Hört ein Gleichnis, Heinz Schäfer, Beispiel 394
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