Geld - nur Mittel zum Zweck

Sven Hedin, der den eine halbe Million Kronen übersteigenden Ertrag seiner Bücher und Vorträge "bis zum letzten Heller" für Expeditionen und wissenschaftliche Veröffentlichungen verbraucht hat, schreibt in "Fünfzig Jahre Deutschland": "Das gleißende Gold, das ich in den Banken gesammelt habe, besteht also nur in der Phantasie wohlwollender Menschen. Im allgemeinen hege ich eine unbegrenzte Verachtung für Geld, ein Zug, den Nansen tadelte, und der anscheinend unpraktisch ist. Aber ich segne das Geld, wenn es mir neue Möglichkeiten verschafft, die Flügel zum Fluge über endlose Weiten zu heben, um unbekannte Teile des Planeten, aus dem wir wohnen, zu erforschen und in Büchern die wissenschaftlichen Ergebnisse niederzulegen, die meine Mitarbeiter und ich erzielt haben. Geld ist etwas Gutes, wenn es zur Bereicherung der menschlichen Kenntnisse verwandt wird; es anzuhäufen ist vom Übel, man kann es ja nicht mit ins Grab nehmen, nur im Leben wirkt es sich fruchtbar aus. In den rätselhaft strahlenden Räumen jenseits der Gruft braucht man weder Wegzehrung noch Reisekasse."
Verlag Brockhaus, Leipzig

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 1039
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