Fürbitte bewahrt vor Unfall

Im März 1934 schien mir beim Radfahrern ein gefährlicher Zusammenstoß mit einem Auto unausbleiblich. Ich spürte es: jetzt bist du verloren, wenn nicht ein Wunder geschieht. Es war kaum Zeit, noch nach oben zu blicken. Aber es war doch mein Schrei: "Herr, hilf!" Und wunderbar: Der Wagen vor mir hielt sofort, ich flog wohl vom Rad, aber kein Glied war verletzt. Das war gegen 8 Uhr morgens. Als ich gegen 10 Uhr die Mutter eines meiner Konfirmanden besuchte, empfing mich die Frau an der Tür mit dem staunenden Ausruf: "Ach, sie sind es, Herr Pastor! Wie freue ich mich, sie zu sehen!" Und als ich sie, verwundert über ihren Ton, fragte, warum sie mein Kommen so sehr freue, sagte sie, dass sie gerade heute morgen so besonders an mich habe denken müssen und für mich gebetet habe: "Herr, behüte doch den Pastor Müller auf allen seinen Wegen!" Da fragte ich sie, um welche Zeit denn das wohl gewesen wäre, dass sie für mich gebetet habe. Da sah sie nach der Küchenuhr und sagte: "Vor zwei Stunden, etwas gegen 8 Uhr!" Das war aber genau der Zeitpunkt meines Unfalls - Da nahm ich ihre Hand und sagte: "Liebe Frau, dann haben sie mir mit Ihrer Fürbitte das Leben gerettet." Und dann erzählte ich ihr, wie wunderbar Gott mich vor zwei Stunden behütet hatte.
Aus: "Bekenntnis zur Bibel". Hochweg-Verlag, Berlin.

Quelle: Er ist unser Leben: Beispiel- und Stoffsammlung für die Verkündigung, Martin Haug, 1941, Beispiel 899
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