Freie Vergebung

C. H. Spurgeon:
Ein Gefangener wurde aus dem Gefängnis nach dem Richtplatz geführt, um abgetan zu werden, und als er in seinem Totenkarren dahingefahren wurde, war sein Herz bei dem Gedanken an den Tod so beschwert, dass aller menschlicher Trost vergebens war. Da kam der Galgen in Sicht und das löschte seine Sonne völlig aus. Aber siehe, ehe er aufgeknüpft werden konnte, kam sein Fürst, den er tödlich beleidigt hatte, in großer Eile dahergeritten und überbrachte ihm seine Begnadigung. Da öffnete der arme Mann seine Augen. Ihm war es plötzlich, als ob er von den Toten auferstanden wäre. Er kam zu Bewusstsein. Der Anblick seines gnadenvollen Fürsten hatte alles Dunkel vertrieben. Er erklärte, dass er in seinem ganzen Leben nie ein schöneres Gesicht gesehen habe, und als er seine Begnadigung vorlesen hörte, gelobte er sich, dass seinem Herzen auch die schönste Poesie nicht tröstlicher werden sollte, als jene wenigen Zeilen von der souveränen Gnade. - Freunde, ich gedenke noch wohl daran, als auch ich auf dem Totenkarren saß und Jesus mit seiner Begnadigung zu mir kam.

Quelle: Das Buch der Bilder und Gleichnisse (2000 der besten Illustrationen), Charles Haddon Spurgeon, 1904, Beispiel 666
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