Franklin im Parlament
1787 war B. Franklin, der bekannte Erfinder, Christ und Politiker, der älteste Abgeordnete der verfassungsgebenden Versammlung in Philadelphia. In einer schwierigen politischen Situation sagte er: "Im Anfang unseres Kampfes um die Unabhängigkeit von Britannien, als wir uns der Gefahr bewußt waren, da beteten wir in diesem Hause täglich um Gottes Schutz. Und unsere Gebete, meine Herren, fanden Gehör und gnädige Antwort... Dieser gütigen Vorsehung verdanken wir es, daß es uns jetzt möglich ist, im Frieden darüber zu beraten, wie wir unser künftiges nationales Glück aufrichten können. Haben wir jetzt jenen mächtigen Freund vergessen? Oder bilden wir uns etwa ein, wir bedürfen seines Beistandes nicht mehr? Ich habe schon ein langes Leben (81 Jahre) hinter mir, und je länger ich lebe, desto überzeugendere Beweise sehe ich von der Wahrheit, daß Gott in der Angelegenheit der Menschen das führt... Uns wurde versichert: Wenn der Herr nicht das Haus baut, ist die Arbeit des Baumeisters nutzlos (Ps. 127,1). Ohne seine Hilfe haben wir bei der Errichtung dieses politischen Gebäudes nicht mehr Erfolg als die Erbauer des Turms von Babel. ... Ich erlaube mir daher den Antrag zu stellen, daß hinfort jeden Morgen, ehe wir zu den Geschäften übergehen, in diesem Hause Gebete dargebracht werden mögen, in denen der Beistand des Himmels und Gottes Segen zu unseren Beratungen erfleht werden... ."
(Benjamin Franklin 1787, Rede im Konvent zum Verfassungsentwurf von Nord-Amerika)
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