Francis de L. Booth Tucker im Dienst der Armen
Francis de L. Booth Tucker, ein begabter junger Offizier, besetzte im indischen Bürgerkrieg einen wichtigen Posten. Vor ihm lag eine baldige Beförderung; doch erkannte er Gottes Anspruch an ihn und ging darauf ein. Sein egozentrisches Leben befriedigte ihn je länger, desto weniger. Es war ihm ein Anliegen, mehr für die moralisch und geistlich Armen in seiner Umgebung tun zu können. Als er von der erst vor kurzem gegründeten Heilsarmee und deren gewaltigem Einfluss auf die weniger bevorzugten Menschen Englands hörte, gab er seine Stelle auf und schloss sich der neuen Bewegung an. Er begab sich nach England und kehrte nach einer entsprechenden Ausbildung als Heilsarmeemissionar nach Indien zurück. Trotz seiner aufopfernden Anstrengungen schien es ihm nicht möglich zu sein, die Kluft zwischen ihm und den bedürftigen Indern zu überbrücken. Er erreichte nicht das, wofür er seine weltlichen Aussichten aufgegeben hatte. Nach viel Gebet entschloss er sich, wie die heiligen Männer dieses Volkes mit einer Bettlerschale und wie sie gekleidet durch die Gegend zu ziehen und von dem zu leben, was die Armen ihm geben würden.
Mit einem Freund zusammen begann er das neue Unternehmen. Er wanderte barfuß über die brennend heißen Straßen. Die Einheimischen, die nie Schuhe getragen hatten, waren die Hitze gewohnt. Es ging nicht lange, so waren die Füße der Missionare mit Blasen bedeckt, die jeden Schritt zur Qual machten. Als sie eines Tages in der Nachmittagshitze in ein Dorf kamen, erwarteten sie zum mindesten ein Glas Wasser und etwas Nahrung; doch man verwehrte ihnen den Eintritt ins Dorf. Völlig erschöpft legten sich beide unter einen Baum, und bald übermannte sie der Schlaf. Während sie schliefen, näherten sich ihnen einige Männer. Als einer von diesen die wunden Füße sah, sagte er: »Wie sehr muss diesen Fremden an uns gelegen sein, dass sie so viel erdulden, um uns ihre Botschaft zu bringen! Es müssen gute Männer sein, wir aber haben sie schlecht behandelt.« Als die Missionare erwachten, wurden sie in das Dorf eingeladen. Man verband ihre Füße und gab ihnen Nahrung und Wasser. Dann folgte die erhoffte Gelegenheit, diesen Gliedern eines Verbrecherstammes die Evangeliumsbotschaft zu sagen. Damit begann eine Bewegung, die 25.000 Menschen in das Königreich Jesu Christi hineinbrachte. Es waren nicht ihre Gaben, sondern offensichtlich ihre Schwachheit, die das Herz der Leute öffnete. Als sie schwach waren, war er stark. Ihre Schwachheit wurde zur Waffe in der Hand Gottes. Gottes Kraft gelangte durch ihre Schwachheit zur Vollendung.
© Alle Rechte vorbehalten